Beobachten und Dokumentieren

Die Grundlage für eine zielgerichtete Bildungsarbeit ist die beobachtende Wahrnehmung des Kindes, gerichtet auf seine Möglichkeiten und die individuelle Vielfalt seiner Handlungen, Vorstellungen, Ideen, Werke, Problemlösungen u.Ä.
Um zu erfassen, was Kinder zur Unterstützung ihrer Bildungsprozesse brauchen, müssen wir als PädagogInnen die Kinder kennen lernen. Dies geschieht dadurch, dass wir sie in ihrem Alltag aufmerksam wahrnehmen und uns auf das einlassen, was sie tun und möglicherweise denken.
Die Beobachtung als zentrale Aufgabe elementarpädagogischer Einrichtungen hat den Zweck

  • Kindern in außerfamiliärer Betreuung physisches und psychisches Wohlbefinden als wichtigste Voraussetzung für gesundes Aufwachsen zu sichern und
  • Kinder in den verschiedenen Bereichen ihrer Kompetenzentwicklung zu unterstützen.

Die Beobachtung ist folglich ein Hilfsmittel, das uns als mitforschende ErzieherIn eine Einschätzung erlaubt, ob ein Kind sich im sozialen und physischen Umfeld der Kindertageseinrichtung wohlfühlt und ob es die für seine Entwicklung nötigen Ressourcen, Impulse und Rückmeldungen erhält. Kein Kind soll hinter die Grenzen seiner persönlichen Leistungsfähigkeit zurückfallen.

Die Einrichtung verfügt über eigene Beobachtungsbögen, die sich primär an den Stärken des Kindes orientieren und folgende Bereiche der Entwicklung abdecken:

  • individuelles Talent, Stärke
  • Persönlichkeitsentwicklung (Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein)
  • Emotionale Entwicklung
  • Soziales Verhalten
  • Sprache / Kommunikation
  • Feinmotorik
  • Grobmotorik
  • Kognition

Es handelt sich hierbei um einen nichtstrukturierten Bogen, der viel Platz für individuelle Formulierungen lässt, er ist gleichzeitig Basis für die halbjährlichen Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Zur Objektivierung des Verfahrens wird das Formular vom gesamten Gruppenteam der Einrichtung ausgefüllt.

Zudem stützen wir unsere Entwicklungsbeobachtung mit Elementen aus bewährten Beobachtungsverfahren der Pädagogik wie beispielsweise die Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation von Ulrike Petermann, Franz Petermann und Ute Koglin. Dies ist eine Arbeitshilfe für pädagogische Fachkräfte in Krippen und Kindergärten, welche der regelmäßigen und systematischen Wahrnehmung des einzelnen Kindes dient, sie ist also Grundlage für die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes, für den Austausch mit Eltern und der gezielten und reflektierten pädagogischen Arbeit der ErzieherInnen.

Des weiteren nutzen wir die Beobachtungsbögen nach Beller / Beller für die Kleinkindpädagogik und orientieren uns an der zugrundeliegenden Entwicklungstabelle.

Hierzu ist anzumerken, dass die Verwendung des Beobachtungsverfahren in der Einrichtung unter der Prämisse geschieht, nicht in Kategorisierungen zu verfallen. Das genannte Verfahren dient der Orientierung und wird nicht als Diagnoseinstrument eingesetzt.