Sprache

„Sprache ist der Schlüssel zur Welt, zu unserer äußeren, ebenso wie zu der Welt in uns…“
(aus: Jampert, K. u.a.: Schlüsselkompetenz Sprache. Berlin 2005, S. 17)

Im Zuge des Spracherwerbs bilden Kinder ihre kognitiven und sozialen Kompetenzen aus. Sprachförderung gilt demnach als unverzichtbarer Bereich der frühen Bildung und stellt eine wesentliche Entwicklungsaufgabe dar. Sprachförderung ist hier jedoch nicht als isoliertes pädagogisches Element zu verstehen, vielmehr ist damit eine kontinuierliche, alltagsintegrierte sprachliche Bildungsarbeit gemeint. Eine reichhaltige Sprachumgebung und ein sensibler Umgang im Dialog begleiten und unterstützen junge Kinder auf ihrem Weg des Spracherwerbs.

Als ErzieherIn in der Krippe haben wir also die Aufgabe, sprachliche Anreize zu schaffen- damit sind aber nicht nur gezielte, von der ErzieherIn initiierte Angebote gemeint- vielmehr geht es darum, sprachanregende Situationen im Kita-Alltag zu erkennen und zu nutzen. Die Aufgabe der Pädagogin ist vor allem, sensibel zu sein für Situationen, in denen das Kind für sprachlichen Austausch bereit ist- und diese Situationen finden wir meist in routinierten, ritualisierten Abläufen des Alltags. Auch beim Wickeln entsteht beispielsweise eine sprachfördernde Situation, denn das Kind genießt die alleinige Aufmerksamkeit der Erziehungsperson, es erfährt Nähe und Zuwendung. Der Dialog ist eingebettet in die persönliche Beziehung, ein idealer Rahmen für sprachliche Bildung.

Kinder lernen mit allen Sinnen das Sprechen. Der Wortschatz entwickelt sich durch eine Fülle von Erfahrungen, die miteinander verknüpft werden. Um die sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern oder auszubauen ist es sinnvoll, ein ganzheitliches Erleben zu ermöglichen. Die Verknüpfung von Sprache, Bewegung und Musik entspricht dem ganzheitlichen Handeln von Kindern und wird deshalb für eine sprachliche Unterstützung neben der alltagsintegrierten Sprachbegleitung genutzt.

Im Fokus der Sprachförderung steht also nicht, dass ein Kind möglichst schnell perfekt spricht, sondern dass es durch den täglichen Umgang mit der Sprache, diese im Handlungsprozess individuell weiterentwickelt und von uns durch sprachfördernde Angebote unterstützt wird. Wir selbst sehen uns als Vorbild für das Kind an: Wir sprechen dialektfrei, versuchen bewusst Dialoge mit dem Kind herbeizuführen und ermutigen es zur selbstständigen sprachlichen Kommunikation. Dabei berücksichtigen wir den individuellen Entwicklungsstand des Kindes und versuchen es beim nächsten Entwicklungsschritt zu unterstützen.

Unsere Ziele:

  • Entwicklung von Interesse und Spaß an der Sprache durch das Schaffen anregender Sprachanlässe
  • Unterstützung der kindlichen Orientierungsversuche durch uns als Sprachvorbild, durch korrekte Wiederholungen (statt Fehlerkorrektur), durch Ermunterung und Zeigen von Freude
  • Entwicklung vielfältiger Ausdrucksformen (Körpersprache und Mimik)
  • Ständige Erweiterung des Wortschatzes, Begriffsbildung, Lautbildung und Satzbaues ( im Verstehen und Sprechen)
  • Fähigkeit und Motivation, Gefühle und Bedürfnisse auch sprachlich auszudrücken